Deutsche Post AG / die ungeschönte Realität! (Teil 2 von 3)

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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

zunächst einmal danken wir Ihnen für Ihre rege Anteilnahme aus unserem letzten Aufruf vom 28.02.2016 zum Thema Ihrer Erfahrungen mit der Deutschen Post AG.

Wenn man die Deutsche Post AG ab dem Zeitpunkt und in der aktuellen Situation die sich bereits seit ca. 1,5 Jahren ganz unscheinbar zuträgt, dann könnte man dies wie folgt umschreiben:

Business as Usual, treffender kann man die Deutsche Post AG und das Interesse der Anteilseigner nicht beschreiben!!

Hier werden Sie erstaunt sein, welche Summen die Deutsche Post AG täglich, monatlich und jährlich über oder mit dem Verlust von Briefen in der Beförderung verdient!

Doch fassen wir also zunächst einmal die wichtigsten Eckpunkte zusammen:

  • Die Deutsche Post AG will einzig Gewinnmaximierung,
  • massive Stelleneinsparungen,
  • Mobbing,
  • sehr fragliches soziales und arbeitsrechtliches Umfeld,
  • Mitarbeiter im Billiglohnsektor,
  • Schließung von Filialen im gesamten Bundesgebiet,
  • vehementer Verlust von bisherigem Qualitätsmanagement,
  • fragliche Monopolstellung / fragliches Kartellrecht,
  • gefährliche europäische Wettbewerbsrichtlinien und Gesetze 
  • Thema Besteuerung dieses Unternehmens,
  • Umsatzsteuerbefreiungen der Deutsche Post für sog. Universaldienstleistungen oder anlässlich der kürzlich erst ergangenen Novelle der Post Entgeltregulierung sowie zu guter Letzt, einen Verdacht der Bereicherung am Kunden usw.

All dieses Vorstehende geschieht und wird ausgetragen auf dem Rücken der Mitarbeiter und der Kunden.

Und allen voran, bleiben die Mitarbeiter / Menschen, die Kunden im Bereich der Servicequalität und in deren Abhängigkeit des Postsystems über die Dienstleistung und natürlich in erster Linie über die Postwertzeichen massiv in Abhängigkeiten zu diesem Unternehmen auf der Strecke!

Doch zunächst ein Überblick über das Unternehmen und deren Eigentümer:

Die Deutsche Post AG mit Sitz in Bonn ist ein deutsches Logistik- und Postunternehmen und das größte der Welt. Unter dem Namen Deutsche Post DHL Group tritt der Konzern seit dem 11. März 2015 in der Öffentlichkeit auf.

Tochterunternehmen sind:
DHL, DHL Freight, Exel, Williams Lea, European Air Transport Leipzig

Das Unternehmen befindet sich nicht mehr mehrheitlich in Staatsbesitz, seit die staatseigene KfW Bankengruppe am 14. Juni 2005 Postaktien im Wert von 2 Milliarden Euro verkaufte.

Bis 2012 hielt die KfW Bankengruppe im Auftrag des Bundes noch 30,5 % der Aktien, die restlichen 69,5 % befanden sich in Streubesitz, wovon 14,5 % in den Vereinigten Staaten, 12,1 % in Deutschland und 26,5 % in Großbritannien gehalten wurden.

Die Anzahl der von Privataktionären gehaltenen Aktien betrug 7,5 % des Streubesitzes. Im September 2012 verkaufte die KfW rund 5,0 % an institutionelle Anleger. Mit rund 25,5 % hatte sie nach wie vor eine Sperrminorität und war weiterhin die größte Einzelaktionärin.

Der Streubesitz lag danach bei rund 74,5 % 2013 reduzierte sich durch den Umtausch einer Anleihe aus dem Jahr 2009 der Anteil der KfW am Unternehmen auf 21,0 %. Im Juli 2009 hatte die KfW eine Wandelanleihe auf Aktien der Deutschen Post AG über 750 Mio. € mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Volumen von 4,5 % begeben

Unternehmensstruktur
PEP / Post – eCommerce – Parcel

Das Unternehmen beschäftigt insgesamt Stand Bilanz 2014 488.824 Mitarbeiter/innen. Hiervon sind 440.973 Mitarbeiter im Angestelltenverhältnis, 37.963 Beamte und 5089 Auszubildende.

Der Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel (kurz PeP) mit rund 180.000 Mitarbeitern gliedert sich in Brief Kommunikation, Dialog Marketing, Presse Services, Mehrwertleistungen, Paket Deutschland, Global Mail und Renten Service. In Ersterem betreiben etwa 125.000 Beschäftigte das deutsche Briefnetz.

An jedem Werktag stellen sie durchschnittlich 66 Millionen Briefe an 3 Millionen Geschäftskunden und 39 Millionen Privathaushalte zu, von denen 95,7 % (gemessen 2005) einen Tag nach Einwurf ihren Empfänger erreichen sollen. 82 Briefzentren und 33 Paketzentren bilden ein deutschlandweites Netz, in dem auch abgelegene Wohnorte wie die nordfriesischen Halligen bedient werden. Das Filialnetz besteht aus rund 20.000 Filialen und Verkaufspunkten sowie rund 2500 Packstationen.

Personalmanagement der Zukunft:

Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen Deutsche Post AG in den nächsten Jahren nicht nur auch Ihren Bereich“ Briefe“ in den Billiglohnsektor überführen wird, sondern, dass damit dann die Deutsche Post AG noch Unmengen von heutigen (für sie teuren) Mitarbeitern aufgrund von Einsparungen / Auslagerungen auf Subunternehmen und zu Gunsten des Profit im Unternehmen freisetzen werden.

Meine Prognose lautet, dass aus dem heutigen Bestand der noch Vollbeschäftigten und somit auch voll bezahlten Mitarbeiter incl. derer hoher Sozialleistungen in den nächsten 3-5 Jahren ca. 25.000 Mitarbeiter freigesetzt werden. Leicht allerdings könnten man zudem noch weitere 10.000 Mitarbeiter durch noch stringentere Organisationsstrukturen und Arbeitseffizienz innen wie außen freisetzen. Warten wir einmal, was die Deutsche Post AG in den kommenden Jahren daraus noch macht.

Der Umsatz des gesamten Unternehmens lag 2014
bei 56.630 Mio. € (56, 630 Mrd.)

Einnahmen über Briefporto:

(Alle Preise sind Endpreise und nach UStG umsatzsteuerfrei)

Dies bedeutet auf Basis der von dem Unternehmen angegebenen Zahlen alleine an Briefen je Tag in Höhe von 66 Mio. (Durchschnitt incl. rabattierter Briefe 0,45 ) einen Umsatz für das Unternehmen in Höhe (geschätzt)

Einnahmen (einfache Briefe – rabattierte Mischkalkulation)

Je Tag von 29.700.000 € / Umsatzsteuerfrei
Je Monat (25 Tage) von 742.500.000 € / Umsatzsteuerfrei
Je Jahr (300 Tage) von 8.910.000.000 € / Umsatzsteuerfrei

Hinzu kommen dann noch die Mehrkosten für Einschreiben oder Maxibriefe, geschätzter Wert 30%.So ergibt dann ein geschätzter Tagesumsatz (Berechnung 30% im Mittel mit 2,30 €) im Bereich Briefe in Höhe

Einnahmen (Porto mit Einschreiben od. Maxi Briefe – Anteil 30%)

Je Tag von 66.700.000 € / Umsatzsteuerfrei
Je Monat (25 Tage) von 1.667.500.000 € / Umsatzsteuerfrei
Je Jahr (300 Tage) von 20.010.000.000 € / Umsatzsteuerfrei

Kostenbereich Postzustellungen / Effizienzhochrechnung:

Bereits im ersten Schritt hat die Deutsche Post AG intern über die Arbeitsplatzanalytiker und Controller sicher bereits errechnet, wie viele Mitarbeiter man wirklich bräuchte, um auf der Basis heute die ca. 66 Mio. Briefe täglich auszutragen und an den Kunden zu bringen.

Plant die Deutsche Post AG bei und über den bisherigen Mitarbeitern jeweils je Tag 1-2 Stunden effizienter auszulasten oder aber im Umkehrschluss die Zeiten des Austragens antizyklisch über die Woche über wesentlich weniger Tage, jedoch wesentlich höhere Schlagzahlen zu bewältigen, Auslagerungen zudem vorzunehmen und auf Serviceleistungen wie die Sontags Leerungen verzichten, so würde dies bereits bedeuten, dass die vorgegebene Menge an Mitarbeitern aus dem heutigen Bestand der Austräger / innen im ersten Schritt von bisher ca. 80.000 auf eine Mitarbeiterzahl von 65.000 reduziert werden könnte.

Ertragshochrechnung über Personaleinsparungen:

Dies würde zudem in € für die Deutsche Post AG eine Einsparung in den Bereichen der Lohnkosten, der Sozialleistungen sowie im Bereichen der Arbeitsmaterialien, wie Kleidung, Stifte, Fahrzeuge uvm. einen Betrag in Höhe von:
monatlich 57 Millionen € oder jährlich in Höhe von 684 Mio. € einsparen können.

Das sind immense Summen, die sich hier rechnerisch für das Unternehmen ergeben und insofern wird die Deutsche Post AG daran zu messen sein, wie sie mit ihren Personal- und Kostenstruktur verfahren werden.

Gleichwohl stellt sich jedoch die Frage nach dem Qualitätsmanagement und dem Niveau desselben. Hier ist nach den bisherigen Umstrukturierungsmaßnahmen davon auszugehen, dass der deutsche Kunde sich massiv umstellen werden muss.

Der Service, die Qualität und damit die Verlässlichkeit die der Kunde bisher in der Vergangenheit gewohnt war wird im Verhältnis zur Zukunft als Produkt Post und Ware zu einem eher „Ramschniveau“ erfolgen.

Denn in der Konsequenz zählen dem Unternehmen nur der Profit und die Rendite für die Aktionäre. Und genau dieses Bild, zeichnet sich bereits massiv seit vielen Monaten ab.

Thema „untergegangene Briefe“ oder besser der Ertrag für die Deutsche Post AG

Die Quote der beim Empfänger nicht angekommenen Briefe und Pakete steigen von Jahr zu Jahr in erschreckende Höhen. Ein Zeichen dafür, dass die Deutsche Post AG Ihr Controlling und ihr QM Management im eigenen Haus nicht im Griff hat.

Gleichwohl stellt sich hieraus berechtigt die Frage, speziell nach den nicht ankommenden Briefen mit Inhalt, für die wiederum vom Kunden für teures Geld im Vorfeld Postwertzeichen aufgeklebt hatten..

Einmal ganz abgesehen vom materiellen Schaden der Kunden aus den fehlenden Inhalten und geldwerten Beträgen, sollte die Deutsche Post AG einmal die echten Zahlen der Briefe die nicht ankamen, unbedingt offenlegen!

Hochrechnungen:

Gehen wir einmal in der Hochrechnung von einer Briefverlustquote von 5 % aus den täglichen Standardbriefen (66 Mio.) aus, so ergibt sich hieraus in Stückzahlen eine Menge in Höhe von

A.  Briefanzahl:

Je Tag 3.300.000 (3,3 Mio.) Verlustbriefe
Je Monat (25 Tage) 82.500.000 (82,5 Mio.) Verlustbriefe
Je Jahr (300Tage) 990.000.000 (990,0 Mio.) Verlustbriefe

B.  Portokosten aus Verlustbriefen

(Mischkalkulation = 0,45)

    Mio.€
Je Tag 3.300.000  x  0,45 €= 1.485.000 1,485
Je Monat (25 Tage) 2.500.000  x  0,45€= 37.125.000 37,120
Je Jahr (300Tage) 990.000.000  x  0,45€= 445.500.000  445,500

C.  Erneute Nachsendung durch den Kunden / Erträge der Deutschen  Post AG

Bedeutet, dass bei einer Quote von nur 5 % Verlust von Briefen die Dt. Post AG bereits einen Jahresumsatz für „N I C H T S“ in Höhe von 445.500.000 € (445,5 Mio.) erwirtschaftet.

Zudem kann dann wieder davon ausgegangen werden, dass die Sender und Empfänger diese fehlenden Briefe wieder oder noch einmal in einer Höhe von 2% Minimum (aus täglicher Verlustzahl 3.300.000 Stück x 2%) = 66.000 Stück

Bedeutet dann noch einmal einen Umsatz

Je Tag 66.000  x  0,45 € = 29.700 €  
Je Monat (25 Tage) 66.000  x  0,45 € x 2 = 742.500 € 0,74 Mio. €
Je Jahr (300Tage) 66.000  x  0,45 € x 300 = 8.910.000 € 8,91 Mio. €

Gesamtgewinn für die Dt. Post AG aus Verlustbriefen jährlich 454.410.000 € (Addition aus B + C (445.500.000 + 8.910.000 )

Monopolposition / Kartellrecht

Es ist eindeutig ersichtlich, dass durch den Übergang vom staatlichen Unternehmen in eine juristische Person einer AG kartellrechtlich mit fraglicher Hand geprüft wurde, respektive sich in der Post AG eine Vielfältigkeit der rechtlichen Grenzbereiche vereinen.

Grund:

  1. Aufgrund der Größe und Flächendeckung war und ist kein weiterer Wettbewerber in der finanziellen Lage in eine echte Konkurrenz treten zu können.
  2. Briefmarkenmonopol bis heute
  3. Staatliche Subventionierung der Umsatzsteuer
  4. Übervorteilung der Aktionäre / BRD, USA, England….)

Zum gesamten Thema und der vielen zu stellende Fragen, die wir bereits am 02.03.2016 per Fax jeweils dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Frank Appel (Post AG), den Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und den Präsidenten des dt. Kartellamtes Andreas Mundt schriftlich gestellt haben.

Die gestellten Fragen und die Antworten zu weiteren sehr brisanten Details, werden wir in einem 3. Teil veröffentlichen.

Fazit an dieser Stelle:

Ein Unternehmen in einem Konstrukt, was niemals fallen kann und ständig enorme Liquidität für die Anteileigner abwerfen werden wird.

Bei diesem größten Unternehmen der Welt, wurden länderübergreifend Abkommen getroffen, die allesamt in die Richtung gehen eine „legale Gelddruckmaschine“ auf Dauer zu besitzen.

Die deutsche Bevölkerung ist hier auf Gedeih und Verderb abhängig und wird zudem sukzessive Ihrer Liquidität Jahr für Jahr beraubt.

Profiteure sind hier der deutsche Staat, Großbritannien und Amerika in besonders dreistem Maße der Höhe nach. Dies zudem in besonderem Maße, da über die UST Freiheit wie oben beschrieben, zudem weitere steuerliche Freiheiten gewährt werden. Bei diesen Umsätzen reden wir von vielen 100 Millionen!

Das System der Deutschen Post AG ist zudem sozialschädigend und konkurrenzlos, was über Abhängigkeiten der Mitarbeiter im Innenverhältnis gleich einem Unternehmen wie Amazon gleicht und die Mitarbeiter erpressbar macht.

Ein internes Konstrukt und privatrechtliche wie staatsrechtliche und europäische Verzahnungen / Konstrukte, die dem Unternehmen freie Hand geben, wissentlich darauf Einfluss zu nehmen über das Handling der Briefe enorme sichere kalkulierbare Einnahmen zu generieren.

Die Deutschen Post AG, ein Konstrukt welches ein immenses Abschöpfen von echter Liquidität aus dem Wirtschaftskreislauf der breiten Gesellschaft in wenige Hände garantiert.

Herzlichst
Ihr
Thomas H. Stütz

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